Tauhīd (arabisch توحيد, DMGtauḥīd, „Glaube an die Einheit (und Einzigkeit) (Gottes)“) bedeutet „Glaube an die Einheit Gottes“, abgeleitet aus dem Verb وحّد / waḥḥada /„vereinigen, vereinheitlichen“ und entspricht dem Begriff Monotheismus[1].
1. Einheit Seiner Essenz: Seine Existenz ist Eins, unteilbar und nichts ist Ihm gleich. Er exestiert ohne Körper, Raum und Zeit.
2. Einheit Seiner Eigenschaften: Wissen, Macht, Ewigkeit und all die anderen Eigenschften sind Seine Essenz. In lhm sind alle Vollkommenheiten zu einer Einheit, einer einheitlichen Gesamtheit, untrennbar voneinander, vereint. Bei verschiedenen Gelegenheiten erwähnt der Quran, dass Gott absolute Attribute besitzt: Der Schöpfer, der Allwissende, Allhörende, Allsehende, alles Führende, der Ernährer, der Nachsichtige, Liebevolle, stets Verzeihende, sich selbst Genügende ...
3. Die Einheit Seiner Befehle: Jede Bewegung, jede Handlung geschieht durch die Erlaubnis Allahs. Alles ist abhängig von Ihm. 'Allah ist der Schöpfer aller Dinge, und Er ist der Erhalter aller Dinge.' (39:62) Er ist dem Wesen nach unerreichbar, dem Handeln nach aber immer präsent, immer existent. Auch das bringt der Quran sehr plastisch zum Ausdruck: „Gott ist dem Menschen näher als die Schlagader" (50:16). Gemeint ist selbstverständlich keine räumliche Nähe. Dem Menschen steht Gott dem Wirken nach näher, als dies je vorstellbar sein wird. Diese wirkungsmäßige Nähe beschränkt sich aber nicht auf die Menschen. Sein Wille und sein Wirken begleiten alle Geschehnisse in der Schöpfung. Nicht einmal fällt ein Blatt von einem Baum ohne sein Wissen, ohne sein Wirken herunter: Das bedeutet, dass überall sein Wille am Wirken ist und ohne sein Wirken nichts geschieht. Das bedeutet allerdings nicht, dass der Mensch keinen freien Willen hätte. die Blicke erreichen ihn nicht, er jedoch erreicht alle Blicke.
4. Die Einheit Seiner Anbetung: Allah ist das einzige Wesen, das Verehrung verdient. Niemand darf außer Allah angebetet werden. Wir müssen ständig an Ihn denken und uns Seine Allmacht vor Augen halten. Es gibt keine größere Macht als Allah.
Imam Baqir (ع) sagte sinngemäss: „Alles was du dir vorstellst ist nicht Allah. Es ist nur ein Geschöpf deiner Vorstellungskraft."
Imam Ridha (ع) sprach: „So sind Seine Namen eine Erklärung, Seine Werke sind ein Weg, Ihn zu verstehen und Sein Wesen ist Realität. Seine innerste Wesenheit unterscheidet Ihn von der Schöpfung und Seine Andersartigkeit begrenzt, was anders ist als Er. Deshalb kennt jener, der um eine Beschreibung von Gott bittet, Ihn nicht. Jener übertritt die Grenzen (Ihm gegenüber), der danach trachtet, Ihn zu umfassen. Derjenige irrt sich, der sich vorstellt, Ihn ergründet zu haben!"
Imam Ridha (ع), unser achter Imam, sagte: „Jener übertritt die Grenzen (Ihm gegenüber) der danach trachtet, Ihn zu umfassen. Derjenige irrt sich, der sich vorstellt, Ihn ergründet zu haben! Wer „wie“ sagt, hat Ihn (mit etwas) verglichen. Wer „warum“ sagt, hat sich zu einer Ursache für Ihn bekannt. Wer „wann“ sagt, hat Ihn zeitlich festgelegt. Wer „in was“ sagt, hat Ihn umschlossen. Wer „zu was“ sagt, hat sich zu einer Begrenzung für Ihn bekannt. Wer „bis was“ sagt, hat Ihm ein Ende gegeben. Wer Ihm ein Ende zuschreibt, hat Ihm ein Ende beigesellt. Wer Ihm ein Ende beigesellt, hat ihn geteilt. Wer Ihn teilt, hat Ihn beschrieben. Wer Ihn beschreibt, ist, was Ihn betrifft, vom rechten Weg abgeirrt. (…) Die Zeiten begleiten Ihn nicht, Orte schließen Ihn nicht ein, Schlummer erfasst ihn nicht, Attribute grenzen Ihn nicht ab und Werkzeuge sind für Ihn von keinerlei Nutzen. Sein Sein geht den Zeiten voran, Seine Existenz der Nichtexistenz und Seine Anfangslosigkeit dem Anfang. Indem Er den Sinnesorganen Sinn gibt wird deutlich, dass Er keine Sinnesorgane hat. Indem Er Substanzen Materie gibt, wird deutlich, dass Er keine Materie hat. Indem Er zwischen den Dingen Gegensätze schafft, wird deutlich, dass Er keinen Gegensatz hat. Indem Er unter den Dingen Bindungen schafft, wird deutlich, dass Er nichts Ihm Zugehöriges hat. Er setzte der Dunkelheit das Licht gegenüber, Undeutlichkeit der Klarheit, Weichheit der Festigkeit und Hitze der Kälte. Er verbindet jene Dinge miteinander, die einander Feind sind und trennt jene die einander nah sind. Sie beweisen durch die Trennung ihren Trenner (d.h. Seine Existenz) und durch ihre Verbindung ihren Verbinder. Dies ist die Bedeutung Seiner Worte: „Und von jeglichem Ding haben Wir Paare erschaffen, auf dass ihr euch vielleicht doch besinnen möchtet.“ (Sura 51, Vers 49)“
Qauluna qaulu Amir al mu'minin wa Ahli Bayti Muhammad salawatullahi wa salamuhu 'aleyhim adjma’iin
Die Predigten Imam Alis (a.)
1. Predigt – Über den Beginn der Schöpfung
Über den Beginn der Schöpfung der Himmel und der Erde, die Erschaffung Adams,
und er erwähnte darin (auch) die Pilgerfahrt [hadsch].
(Die Predigt) enthält (Worte über) die Lobpreisung Allahs [hamd], die Erschaffung
der Welt, die Erschaffung der Engel, die Erwählung der Propheten, den
Qur´an und die Urteile der Schari´a1.
Die Lobpreisung Allahs [hamd]
Aller Preis gebührt Allah, Den die Sprechenden nicht in dem Maße lobpreisen
können, das Ihm zusteht, Dessen Gaben die Rechnenden nicht
aufzählen können, Dem die sich (auf Seinem Wege) Anstrengenden nicht
gerecht werden können. (Er ist) Derjenige, Der durch die hohen Bestrebungen
nicht erreicht werden kann, den tiefschürfende Intellekte nicht
erlangen können, Der, Dessen Eigenschaften keine Grenzen gesetzt sind,
Dessen Charakter nicht existiert (so dass er beschrieben werden könnte).
Der, Der nicht zeitlich begrenzt ist, Der die Schöpfung hervorbrachte
durch Seine Allmacht, die Winde durch Seine Gnade verstreute und die
taumelnde Erde mit Felsen gestützt hat.
Das Wichtigste in der Religion ist die Erkenntnis [ma´rifa] über Ihn, und
die Vervollständigung der Erkenntnis Seiner besteht darin, Ihn zu bestätigen,
die Vervollständigung der Bestätigung Seiner besteht in der (Bestätigung
der) Einheit [tauhid] Seiner, die Vervollständigung (des Verständnisses)
Seiner Einheit liegt in der Aufrichtigkeit Ihm gegenüber. Die Vervollkommnung
der Aufrichtigkeit Ihm gegenüber liegt darin, Ihm keine
Eigenschaften zuzuschreiben, denn jede Eigenschaft zeugt davon, dass sie
nicht der Beschriebene ist, und alles Beschriebene zeugt davon, dass es
anders als die Eigenschaft ist. Denn wer Allah, Den Erhabenen, beschrieben
hat, hat Ihn bereits (mit dieser Eigenschaft) verbunden, und wer Ihn
(damit) verbunden hat, betrachtet Ihn als Zwei, wer Ihn als Zwei ansieht,
hat Ihn geteilt, und wer Ihn geteilt hat, kennt Ihn nicht, und wer Ihn nicht
1 Islamisches Rechtssystem
kennt, hat auf Ihn gezeigt. Wer auf Ihn gezeigt hat, hat Ihn begrenzt, und
wer Ihn begrenzt hat, hat Ihn gezählt. Wer gesagt hat, worin Er (enthalten)
ist, behauptet, dass Er (in irgendetwas) enthalten ist, und wer sagt, wovon
Er gehalten wird, hat jenes von Ihm frei gemacht. Er existiert [ka´in],
doch ohne irgendetwas, was Ihn in die Existenz gebracht hat, (und) Er
existiert, doch nicht aus der Nicht-Existenz heraus. Er ist mit allen Dingen,
doch nicht (mit ihnen) verbunden, und Er ist anders als alle Dinge,
doch ohne (von ihnen) getrennt zu sein.
Er handelt, doch nicht im Sinne von Bewegung und Werkzeugen, Er ist
Sehend, selbst wenn es nichts (von Ihm) gibt, was von Seinen Geschöpfen
gesehen wird. Er ist Der Einzige, so dass es niemanden gibt, mit dem Er
Gesellschaft hält und keinen, aufgrund dessen Verlustes Er sich einsam
fühlt.
Unsere authentischen Überlieferungen besagen, dass man Allah nur mit dem Herzen „sehen” kann. Imam Ali (ع) sagt in einer seiner Ansprachen aus Nahjul-
Balagha:
„Augen können Ihn nicht sehen, aber die Herzen können Ihn durch den Glauben wahrnehmen.“ Imam Jaafar as-Sadiq (ع) wurde einmal gefragt: „Kann man Allah am Tag des Jüngsten Gerichts sehen?“ Der Imam (ع) antwortete: „Er ist Hocherhaben über so etwas! Die Augen können Objekte wahrnehmen die Farben und Formen besitzen, aber Allah, der Erhabene, ist doch der Schöpfer der Farben und Formen!“
Überlieferungen In al-Kafi steht von Muhammad bin Muslim geschrieben, dass Abu Abdillah (as) sagte: "In der Tat, fragten einige Juden den Propheten (s.): "Preise Deinen Herrn für uns." Der Prophet (s.) wartete drei Tage ohne zu antworten und dann wurde diese Sure (al-Ikhlas) offenbart." Der Autor sagt: In Ihtiyaj wurde von Al-Askariy (a.) überliefert, dass jener, der den Propheten (s.) fragte, Abdullah bin Suriyya war, ein Jude. In einigen sunnitischen Überlieferungen wir erwähnt, dass jener, der den Propheten (s.) fragte, Abdullah bin Salam war, der ihn fragte, während er in Mekka war und danach Muslim wurde, jedoch seinen Glauben verheimlichte. In einigen anderen sunnitischen Überlieferungen wird gesagt, dass einige Juden den Propheten (s.) fragten, während andere sagen, dass die Polytheisten in Mekka jene waren, die den Propheten (s.) fragten. In Ma'an mit dem Isnad von Asbagh bin Nabata, wird von 'Ali (as) berichtet, dass er (a.) sagte: "Die Lobpreisungs (Attribute) von Allah sind "Qulhuwallah"." Und in Ilal mit dem isnad, heißt es von as-Sadiq (as), dass er in einer Überlieferung sagte, dass im Mi'raj (der Himmelfahrt), Allah swt dem Propheten sagte, er möge "Qulhuwallah" rezitieren um Ihn zu lobpreisen. Diese Überlieferung mit der selben Bedeutung wurde von al-Kadhim (a.) überliefert und ebenso in vielen Überlieferungen der Sunniten, mitunter von den Gefährten, wie Ibn Abbas, Abu Dhard, Jabir bin Masud, Abu Sais al-Khudr, Muadh bin Anas, Abu Ayyub, Abu Amama und anderen. Es gibt viele Überlieferungen der Shiiten, die das Selbe bestätigen. Der Autor sagt: Alle haben erklärt, dass diese Sure gleich einem Drittel des Qurans gleicht, (jedoch) auf verschiedene Art und Weisen. Eine diese Art und Weisen war, dass der Quran die Darstellung Dreier Hauptpfeiler oder Grundsätze beinhaltet: Tawhid, Prophetentum und das Jenseits und diese ganze Sure (al-Ikhlas) beinhaltet einen dieser Pfeiler, nämlich: Tawhid. In at-Tawhid wird überliefert, dass Ali (a.) sagte: "Eines Tages sah ich Khidr (a.) in meinem Traum, vor der Schlacht von Badr und ich sagte zu ihm: "Lehre mich etwas, das mich vor den Feinden beschützt" und Khidr antwortete: "Sag: Ya huwa man la huwa illa huu'" ("O Du, neben dem es niemanden gibt außer Dir"). So habe ich das dem Gesandten Allahs erzählt, nach dem ich aufgewacht bin und er sagte: "O Ali, dir wurde ein glorreiche Name gelehrt." Das ist der Grund, weshalb das auf meinem Weg am Tage der Schlacht von Badr (ständig) auf meiner Zunge war." Der Autor sagt: In der Tat rezitierte Amir ul Mumineen (Ali ibn Abi Taleb) "Qulhuwallah" bis zum Ende der Sure und dann rezitierte er: "yaa huwa man la huwa illa huu! Ighfirliy wansurni alal qawmil kafireen" ("O Du, neben dem es niemanden gibt außer Dir, vergib mir und beschere mir den Sieg gegen das ungläubige Volk") In al-Kafi, mit dem Isnad von Daud bin al-Qassim Jafari wird berichtet, dass er Abu Jaffar (as) fragte: "Was ist die Bedeutung von "samad"? Er (Abu Jaffar) sagte: "Es bedeutet - der Eine von dem alles abhängt von der Wenigkeit bis zur Fülle -." Über die Bedeutung des Wortes "Samad", gibt es weitere Erläuterungen von den Imamen (a.): al-Baqir (as) sagte: "Samad bedeutet - jemand dem Folge geleistet wird und sonst niemand anderem- " al-Hussein (as) sagte: "Samad bedeutet - jemand der kein Vorbild oder Beispiel hat, jemand der nicht schläft, jemand der anwesend ist und immer anwesend sein wird." as-Sajjad (as) sagte: "Samad ist Jener der, wenn Er etwas will Er nur sagt: "Sei" und Samad ist ebenfalls Er, der Dinge erschaffen hat und Einzelexemplare in Paaren - männlich und weiblich - erschuf." Der Autor sagt: Verschiedene Bedeutungen wurden uns von den Imamen (a.) in ihren Tafaseer überliefert und es sagt uns zu, dass "Samad" "der Eine (Allmächtige Gott) von dem alles abhängig ist in all ihren Bedürfnissen, ohne das Er von irgendwas abhängig oder bedürftig ist" bedeutet. In at-Tawhid, wurde von Wahab bin Wahab al-Quraysh berichtet, dass as-Sadiq (as) von seinem Großvater berichtete, dass die Leute von Basra al-Hussein (a.) einen Brief geschrieben haben, indem sie nach der Bedeutung des Wortes "Samad" fragten. Der Imam antwortete ihnen folgendes: "Im Namen Allahs, des Gnädigen des Barmherzigen. Streitet und spricht nicht über den Quran, ohne jegliches Wissen, denn ich hörte den Gesandten Allahs (s.) über den Quran sagen, dass wer auch immer (etwas) über den Quran sagt ohne Wissen, der bereitet sich selbst einen Platz im Höllenfeuer vor. Und Allah swt selbst sagt: "Sprich: Er ist Allah, der Einzige; Allah, der Absolute (von Dem alles abhängt) Er zeugt nicht und ward nicht gezeugt; Und keiner ist Ihm gleich." Im selben at-Tawhid mit dem isnad von Ibn Abu Umair steht geschrieben, dass al-Kadhim (as) sagte: "Wisse, dass der Allmächtige Gott nur Einer ist! Einer, von dem alle abhängig sind, Er hat nicht gezeugt um nicht zu vererben, noch wurde Er gezeugt, um an niemandem gebunden zu sein (Partner zu haben)" In einer anderen Predigt von Ali (a.), sagt er: "Er (Allah) wurde nicht gezeugt, da es dem widersprechen würde, dass Er keinen Partner hat in seiner Herrlichkeit und Er zeugt nicht, da es dem widersprechen würde, dass Er nicht vererbt." Der Autor sagt: Es gibt viele Überlieferungen, die das berichten, was vorangehend erwähnt wurde.