Salat (Namaz) - das vortrefflichste Reisegepäck hin zur anderen Welt
Das Gebet - Salat, Namaz - gehört zu den besten Wegen, Gott zu verehren
Es bringt uns Gott näher und ist vortrefflichstes Reisegepäck in die Welt der Ewigkeit. Wenn wir in der rechten Weise beten (und nach dem, was wir im Gebet sagen, handeln), werden wir in der Welt des Jenseits zu den Glücklichen zählen.
Unser Prophet Hadrat-e-Muhammad (s..) sprach: Das Gebet ist wie eine Quelle reinen, klaren Wassers, in der sich der Betende fünfmal am Tage reinigt!
Beim Gebet sprechen wir mit dem gütigen Gott und richten unsere Aufmerksamkeit nur auf Ihn. Jemanden, der nicht betet, hat Gott nicht gern. Er zählt auch nicht zu den Freunden des Propheten. Unser Prophet sagte: Ich bin bekümmert über jenen, der nicht betet, wie Gott es ihm geboten hat!
Gott liebt jene, die zu Ihm beten und belohnt sie reichlich und wunderbar. Ganz besonders gern hat Gott jene, die seit ihrer Kindheit zu Ihm beten.
Ein jeder Muslim hat täglich fünfmal das Gebet zu sprechen:
Morgengebet
2 Raka (Gebetsabschnitte)
Mittagsgebet
4 Raka
Nachmittagsgebet
4 Raka
Abendgebet
3 Raka
Nachtgebet
4 Raka
Wir beten so:
1. Wir stellen uns in Gebetsrichtung (Qibla) hin,-in der Absicht - Niyya - nun das Gebet zu sprechen. Das heißt: Wir nehmen uns vor, ein bestimmtes Gebet zu beten.
Zum Beispiel: Wir nehmen uns vor (Niyya), nun die vier Raka des Mittagsgebetes sprechen zu wollen.
2. Nachdem wir diese Absicht gefasst haben, sagen wir (Umschrift):
Allahu akbar
(Übersetzung: Gott ist groß, erhaben) Dabei heben wir unsere Hände in Höhe unserer Ohren empor.
3. Danach - nach diesem Takbir - lassen wir unsere Arme wieder hängen und beten:
Sura Al-Hamd in der Umschrift
Bismil-lahir-rahmanir-rahim.
alhamdu lillahi rabbil-alamin.
ar-rahmanir-rahim.
maliki yawmid-din.
iyyaka nabudu wa iyyaka nastain
ihdinas-Siratal-mustaqim.
Siratal-ladhina an amta alayhim
gayril-magdubi alayhim walad-dalin.
Im Namen Gottes, des sich Erbarmenden, des Barmherzigen!
Preis sei Gott, dem Herrn der Welten,
dem sich Erbarmenden, dem Barmherzigen,
dem Herrscher am Tage des Gerichts.
Dir allein Dienen wir, und Dich allein bitten wir um Hilfe!
Führe uns den geraden Weg,
den Weg derer, denen Du gnädig bist, nicht derer, denen du zürnst und nicht der irrenden!
Nachdem wir diese Worte gesprochen haben - es sind die Worte der Sure eins, der Sura Al-Hamd (al-Fatiha) aus dem Koran - sprechen wir noch eine andere Sura aus dem Koran. Häufig wird die Sura Al-Ikhlas (Al-Tawhid, die 112. Sure) gesprochen:
Im Namen Gottes, des sich Erbarmenden, des Barmherzigen!
Sprich: Er ist Allah (Gott), der Einzige,
Allah, der Unabhängige und von allen Angeflehte.
Er zeugt nicht und ward nicht gezeugt,
und keiner ist Ihm gleich!
4. Danach gehen wir zur Ruku über. Das heißt, wir beugen uns soweit, dass unsere Hände die Knie erreichen. Dabei sprechen wir: (Umschrift)
Subhana rabbi-yal-a zim wa bihamdi
Preis und Dank sei Gott, dem Allerhabenen!
Danach richten wir uns wieder auf, stehen ruhig da und sprechen: (Umschrift)
Samia-llahu liman hamidah
Allah (Gott) erhört den, der ihn lobpreist!
5. Danach knien wir nieder zur Sagda. Dass heißt: Wir knien uns nieder und legen dabei unsere Stirn auf die Erde (oder auf Stein oder Holz, Stroh). Und berühren dabei mit unseren beiden Handflächen und den Spitzen unserer beiden großen Zehen den Boden. In dieser Haltung knien wir zur Sagda, wobei wir sprechen: (Umschrift)
Subhana rabbia-l-ala wa bi hamdih
Preis und Dank sei meinem Herrn, dem Allerhabenen!
Danach heben wir den Kopf hoch, knien jedoch noch weiter auf dem Boden. und wieder senken wir den Kopf zur Erde, zur zweiten Sagda, wobei wir das gleiche sprechen wie bei der ersten Sagda. Und wieder heben wir den Kopf aus der Sadgda hoch. Sitzen ruhig und erheben uns dann zur zweiten Reka. Beim Aufstehen sprechen wir: (Umschrift)
Bi hawli-llahi wa quwwatihi aqumu wa aqod
Mit Gottes Hilfe stehe ich auf und knie nieder (zum Gebet)!
6. Und sprechen, wie bei der ersten Raka, die Sura Hamd und die Sura Tawhid (oder eine andere Sura). Mit dem Unterschied, dass wir, nachdem wir die Sura Hamd und die Sura Tawhid (oder eine andere Sura) gesprochen haben, zur Qonut übergehen. Das heißt wir heben unsere Hände in Höhe unseres Gesichtes hoch, zum Doa, zum Bittgebet!
Zum Beispiel mit diesen Worten (Umschrift):
Rabbana atin-a fiddunya hasanah
wa fil akherati hassanah.
Wa qina adhab an nar.
Gott gib mir Wohles in dieser Welt und in jener,
und bewahre mich vor der Pein des Feuers.
Danach folgen wieder Ruku und Sagda, - wie bei der ersten Reka
7. Nachdem wir, nach der zweiten Sagda der zweiten Raka den Kopf hochgehoben haben und ruhig auf unseren Knien dasitzen, sprechen wir die Taschahud, das heißt, wir bezeugen (Umschrift):
Ashadu an la ilaha illa -llah wahdaho la
Sharika lah, Wa ashado anna Muhammadan
abduhu wa rasoluh, Alla-humma salli
ala Muhammadin wa ali Muhammad
Ich bezeuge, dass es keinen Gott gibt außer Allah!
Und ich bezeuge, dass Muhammad Sein Diener und Sein Gesandter ist!
O Allah, segne Muhammad und seine Familie!
8. Nach dem Tasahud stehen wir wieder auf und beginnen mit der dritten Raka (außer beim Morgengebet).Und nun sprechen wir, anstelle der Suren Hamd und Tawhid (oder einer anderen) (Umschrift):
Subhana-llah wal hamdu lillah wa
la ilaha illallahu wa llahu akbar.
Preis und Dank sei Gott! Es gibt keinen Gott ausser Allah!
Und Allah ist Allerhaben!
Nachdem wir diese Worte gesprochen haben, folgen wieder Roku und Sagda. Danach erheben wir uns zur vierten Raka. Die vierte Raka ist wie die dritte.
9. Nach der vierten Raka (oder beim Morgengebet nach der zweiten Raka) sitzen wir, nach der zweiten Sagda, ruhig auf unseren Knien, sprechen das Taschahhud und danach Salam. Dabei sagen wir (Umschrift):
As - salamu alaika ayyoha annabi wa rahmatullahi wa barakatuh,
as - salamu alaina wa ala ibadillahis-salehin,
as- salamu alaikum wa rahmatu - llahi wa barakatuh.
Friede sei mit Dir, o Prophet und der Segen und die Gnade Gottes!
Friede sei mit uns allen rechtschaffenen Dienern Gottes!
Friede sei mit Euch und die Gnade und der Segen Gottes!
und damit ist unser Mittagsgebet beendet.
Gebetszeiten
Das Morgengebet kann vom ersten Morgengrauen bis zum Sonnenaufgang gebetet werden. Das Mittagsgebet und Nachmittagsgebet vom Mittag bis zum Sonnenuntergang. Das Gebet Magreb nach Sonnenuntergang und das Nachtgebet sond vom Abendbeginn bis kurz vor Mitternacht (ungefähr 23:15) möglich. Allerdings, besonders gut ist es, wenn wir die Gebete sobald wie möglich nach dem Adhan dem Gebetsruf, sprechen.
Über das Gemeinschafts- und das Freitagsgebet
Das Beten ist der wundervollste Ausdruck für Glauben. Es ist Zeichen für die Entfaltung der menschlichen Seele und des menschlichen Geistes. Jemand, der nicht glaubt und nicht zu Gott betet, kann nicht zu wirklich reifer Menschlichkeit finden.
Beim Gebet stehen wir in Richtung Qibla, des Hauses Gottes, der Kaba in Mekka. In Richtung jenes Hauses, das Symbol ist für Tawhid (Ein- Gottbekenntnis, Glauben an den Einzigen Gott) und rufen unseren allmächtigen und gütigen Schöpfer und Erhalter an.
Unser Prophet empfahl, zum Gebet in die Moschee zu gehen und es dort zu verrichten, - gemeinsam mit den anderen Betenden. Denn Wert und göttliche Zufriedenheit des Gemeinschaftsgebetes entsprechen - im Verhältnis zu dem allein gesprochenen Gebet - dem Verhältnis von Meer und Tropfen.
Ein Gebet, das ganz besonders das Wohlgefallen Gottes findet, ist jenes, dass in der Moschee, in der Gemeinschaft mit den anderen Betenden gesprochen wird.
Von allen Gemeinschaftsgebeten ist das Freitagsgebet von besonderem Wert.
Der Imam des Freitagsgebets wird vom Imam und Führer der Muslime für dieses Amt bestimmt. Bei dem Freitagsgebet steht er also vor der Gemeinde - Angesicht in Angesicht mit ihr - und spricht zu ihr.
Er spricht über soziale und politische Belange und Angelegenheiten, über die allgemeine Situation des Landes und der großen islamischen Gemeinde (Ummah). Er gibt sinnvolle Hinweise, Erklärungen und Ratschläge. Und er ruft auf zu Ehrfurcht vor Gott (Taqwa), zu Menschlichkeit, Tugend, Nächstenliebe, zu Zusammenarbeit, gegenseitiger Hilfe und Lernen. Und diese Ansprache nennt man Khotba.
Beim Freitagsgebet selbst stehen die Betenden in geschlossenen, geordneten Reihen, - üben sich dadurch in Ordnung, erinnern sich dadurch an ihre Gleichheit und Gemeinsamkeit und zeigen damit ihre Geschlossenheit und einheitliche Front gegenüber dem Gegner. Wenn der Imam-al-Goma (Freitagsgebetsimam) mit seiner Khotba beginnt, haben alle Anwesenden ruhig zu sitzen und aufmerksam zuzuhören.